Die Frage kann und muss man an manchen Stellen umformulieren in: Sollte man eher wie ein Torwart oder ein Torspieler denken und handeln?
Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Es ist im wesentlichen eine Bewertung von zwei Spielphilosophien im Bezug auf Effizienz und fußballerische Taktik. Praktisch kann man das nicht herausfinden, weil es zwei unterschiedliche Ideen folgt. Dazu wollen wir Gedankenexperimente bzw. Versuchskonzepte machen:
Auf der einen Seite macht keine Mannschaft einen taktischen Fehler und ist exakt gleich gut. Dieses Spiel muss zwingend eine Simulation sein, da es anders nicht möglich ist zwei Mixer gleich gute Teams zu stellen die nebenbei noch keinen einzigen Fehler machen. Diese Simulation würde Null zu Null ausgehen, da keine Mannschaft etwas riskieren würde, da ein Risiko gleichzusetzen ist mit einer Gefahr einen Fehler zu machen. Außerdem sind beide Systeme ursprünglich so konstruiert, dass der Gegner bei keinem einzigen Fehler der eigenen Mannschaft kein Tor schießen kann.
Auf der anderen Seite spielen zwei Mannschaften mit den zwei unterschiedlichen Philosophie gegeneinander. Diese beiden Mannschaften spielen mit der bestmöglichen Besetzung. Da kommen schon mehrere Probleme auf. Die bestmögliche Aufstellung ist auf beiden Seiten subjektiv. Das heißt, dass eine beste Mannschaft nicht existieren kann, da sich zu viele Experten uneinig sind. Andererseits hängt bei so einem Spiel sehr viel von der Vorbereitung und der Leistungsfähigkeit an dem festgelegten Tag ab.
Fußball ist eben ein komplexes Problem, das heißt, man kann nur mit Wissen keine Vorhersagen treffen. Es gibt etwas, das wird oft Glück oder Pech genannt. In Wahrheit sind es Unwägbarkeiten, die in der Situation richtig oder falsch entschieden werden.
Zwei Philosophie spielen gegeneinander. Ein Medienereignis wäre das alle Mal. Aber nur jeder für sich kann diese Frage beantworten.
Hier eine kleine Stütze von mir:
Die Philosophie des Torspieler erzwingt eine eher ballorientierte Spielweise. Racing im ersten Angriffsdrittel und lange Ballbesitzzeiten. Mannschaften die so spielen wären der FC Barcelona, Manchester City oder Bayern München.
Die Philosophie des Torwarts, so wurde Deutschland 74 Weltmeister. Mit Libero und traditioneller Manndeckung. Das wichtigste Spiel Elements war damals das Eins gegen Eins.
Man kann auf jeden Fall sagen, dass ich ein extrem in beide Richtungen heutzutage nicht durchsetzen wird. Aber man erkennt deutlich, dass die Tendenz auf top Niveau Richtung Torspieler geht.
Die Philosophie des Torwarts, würde sich in einem Spiel gegen die Philosophie ist Torspielers vermutlich hinten reinstellen müssen, um auf Konter zu warten. Nach dem Motto safety first, also zuerst kein Gegentor bekommen, dann sehen wir weiter. So wurde Griechenland Europameister. Während die Mannschaft das Torspieler das Spiel gestaltet nach dem Motto Angriff ist die beste Verteidigung.