Feedback ist elementarer Bestandteil jedes Trainings. Ohne ein gutes Feedback kann man andere nicht besser machen. Klar ist, dass es konstruktiv sein muss. Feedback ist nichts anderes als Kritik. Das Wort Kritik ist allerdings mit schlechten Vorurteilen belegt. Wenn man kritisiert beleuchtet man positiv und negativ eine Handlung oder eine Entscheidung in weitestem Sinne.
Was macht jetzt ein gutes Feedback aus?
Um Kritik üben zu können muss der Trainer alle wichtigen Handlungsmerkmale kennen, die es benötigt, um die Handlung so gut wie möglich durchzuführen. Das heißt, das man die Bewegung im biomechanischem Ablauf verstehen muss.
Wenn man die trainierten Abläufe versteht, muss man sich Gedanken machen auf welche Teilaspekte man den Schwerpunkt beim Coachen gibt. Der Gecoachte ist in der Regel nicht in der Lage, alle Aspekte sofort zu verstehen und umzusetzen. Also muss man sich Schritt für Schritt an die perfekte Technik heran arbeiten. Das bedeutet nichts anderes als, dass man zum Beispiel 3-4 Durchgänge nur auf die Fanghaltung schaut und dann die nächsten Durchgänge auf das Fallverhalten. Das ist wichtig, weil man nicht auf alle Teilaspekte der ganzen Bewegung in einen Durchgang achten kann.
Hat man einen Fokus gelegt muss man sich Gedanken machen, wo man steht beziehungsweise wo man hinschaut. Wenn man Torspielertraining in einer Gruppe macht, kann dann ein anderer Torspieler schießen und man selbst konzentriert sich ganz auf die Kritik.
Es gibt verschiedene Standpunkte von denen man sich die Bewegung anschauen kann zum Beispiel von der Seite, von vorne oder von oben. Wobei letzteres im normalen Training eher schwer wird. Man kann das natürlich auch so variieren das man von einer schrägen Position schaut.
Bei Bällen auf die Seite zum Erhechten bietet sich an, entweder von vorne oder von der Seite zu schauen. Von der Seite erkennt man den Ballangriff des Keepers, während man von vorne die Fußstellung, den Abdruck oder die Augen zum Ball kritisieren kann. Man erkennt also, dass der Fokus den Standort des Trainers bestimmt.
Selbstverständlich muss das Feedback so früh wie möglich kommen, da der Gecouchte dann die Bewegung noch „vor Augen“ beziehungsweise im „Muskelgedächtnis“ hat.
Auch sollte man wie in der Schule eingebläut, immer positiv einsteigen. Das hat den einfachen Grund der Motivation. Wenn mir gesagt wird, dass ich gut bin, macht es mir mehr Spaß, als wenn mir gesagt wird, dass ich schlecht bin. Das bedeutet, dass man immer 2-3 Schwerpunkte setzen sollte, die man dann mehr kritisieren kann. Die anderen Punkte werden zunächst nicht angesprochen.
Wenn man das Gute aufgezählt hat, kommt man zu den Punkten, die verbessert werden können. Hier wird aufgelistet, was der Torspieler hätte besser machen können. Es genügt aber nicht, nur zu sagen was schlecht war. Es muss auch gesagt werden, wie er es hätte besser machen können. Dieser Punkt wird oft vergessen. Oft aber auch weggelassen, weil die Trainer es nicht besser wissen. Man muss aber eine konkrete Handelsanweisung geben.
Wenn man all diese Punkte bewusst in sein Feedback einfließen lässt und dabei immer positiv formuliert kritisiert gut und macht seine Torspieler und Torspielerinen besser.
Gerade in den unteren Ligen weiß der Trainer es aber oft auch nicht besser. Das ist auch verständlich. Oft ist der Trainer jemand, der zufällig neben dem Platz stand. Jetzt soll er eine Mannschaft trainieren.
Hier muss der Trainer charakterliches Format zeigen. Wenn der Trainer es selbst nicht besser weiß, dann kann man auch gemeinsam mit den Torspielern überlegen, wie es besser wäre. Das kann dann ausprobiert werden. Traut euren Torspielern dazu mehr zu! Wer sich ins Tor stellt ist nicht dumm und übernimmt Verantwortung. Jemand, der im Tor steht, kann sich viele Dinge selber denken. Wenn es keine Lösung gibt, muss dem Torwart das Problem klar werden. Ist es ein echter Keeper, wird er auf Youtube oder im Fernsehen genau auf das Problem achten und selber Ideen entwickeln, die ihn besser machen.