Das Aufwärmen wird grundlegend in drei Teile geteilt. Das allgemeine Aufwärmen, die Mobilisation und das sportartspezifische Aufwärmen.
Das allgemeine Aufwärmen kann man mit Fangspielen wie Jägerball und Kettenfange oder Lauf ABC gestalten. Es ist dafür da „auf Temperatur“ zu kommen und den Muskeltonus (Spannung im Muskel, den man sich wie ein Gummiband vorstellen kann) zu steigern.
Die Mobilisation ist das Dehnen und kann mit dynamischen sowie statischen Übungen gefüllt werden. Hier sollte man aber darauf achten, dass die dynamischen Übungen vor der Belastung ein größeren Teil darstellen um den Muskeltonus nur kurz noch einmal zu reizen. Nach der Belastung wird wieder statisch gedehnt um den Muskeltonus wieder auf Alltagsmodus zu bringen.
Nach der Mobilisation kommt das sportartspezifische Aufwärmen, was in diesem Fall Fußball ist. Als Torspieler ist es allerdings auch wichtig, die feldspielerischen Techniken aufzuwärmen. Erst danach kommen die Torspielertechniken wie Fangen, Hechten und ganz wichtig Abschläge. Diesen Teil kann man als eine kurze Wiederholung vor der Stunde, wie in der Schule, verstehen.
Der Muskeltonus wird hier noch einmal entscheidend gereizt und auf Betriebstemperatur gebracht.
Hier kann man Übungen benutzen wie:
- Übergeben Übernehmen
2 Hütchen ca 8 Meter auseinander, 3 Spieler ( 2 mit Ball an einem Hütchen, 1 ohne Ball am anderen Hütchen), der Ball wird immer jeweils zur anderen Seite gedribbelt und dort übergeben. Diese Übungen kann man auch zu einer Passform machen in dem die Spieler anstatt den Ball rüber zu dribbeln einfach rüber passen. Das kann man dann noch ausbauen mit einem Doppelpass… - jegliche Art von Ballbesitzspielen (ein festgelegtes Spielfeld was je nach Spieleranzahl variiert, 2 bis 3 Mannschaften, bei einer bestimmten Passanzahl gibt es 1 Punkt). Diese Übung kann wieder mit Hilfe der Kontaktbeschränkung (das heißt die Spieler dürfen beispielsweise nur 2 Kontakt /Ballberührungen benutzen), der Mannschaftsgröße (Überzahl gegen Unterzahl, Mannschaft A und Mannschaft B gegen Mannschaft C, wenn Mannschaft C den Ball gewinnt muss die Mannschaft den Ball jagen, die den Fehler der zum Ballverlust führte gemacht hat) und Spielfeldgröße variiert werden.
Im torspielerischen Bereich sollte die Grundtechnik, Flanken abfangen und Spieleröffnung wiederholt werden. Dies kann man natürlich durch isoliertes trainieren dieser Aspekte, was in jungen Jahren aber nicht zu empfehlen ist. Lieber sollte man zum Beispiel ein Spielfeld aufbauen in dem die Hälfte der Torspieler einen Ball dribbeln oder prellen soll, während die andere Hälfte keinen Ball hat. Wenn einer mit Ball auf einen anderen ohne Ball trifft spielt er diesem seinen Ball per Volley so zu das dieser ihn fangen kann / passt ihn flach durch die Beine das er den Ball aufschauffeln kann / wirft ihm den Ball hoch in die Luft das er die Flanke abfangen muss /…
Wenn man gerade bei Kindern nur zwei Torspieler hat, sollte man daran arbeiten, weitere nachzuführen. In dem Fall ist eine Partnerarbeit der Torspieler empfehlenswert. Das kann man dann noch mit den Wettkampfgedanken (wer kassiert die wenigsten Tore,…) verstärken. Der Wettkampf sollte gerade bei kleinen Kindern nicht zu ernst genommen werden, da er neben seiner Motivation den Verlierer auch deprimieren kann.
So kann man die ganzen Aspekte der Torspielergrundtechnik durchgehen und die Kinder sind koordinativ gefordert und müssen ständig bereit sein, ihr Umfeld beobachten … Man kann die einzelnen Übungen noch mit Zahlen verbinden so das der Trainer von außerhalb des Spielfeldes eine Zahl ruft und die Kinder dann die Übungen umsetzen müssen. Das wichtigste ist allerdings, dass der Torspieler in einer Spielform im Tor ist, die dem Spiel sehr ähnelt.